Abschiebungen nach Afghanistan

Vorab: Deutschland ist ein Einwanderungsland ohne Einwanderungsgesetz. Das muss ich ändern. Es muss legale Einwanderungsmöglichkeiten, auch für nicht EU-Bürger*innen. Mir geht es aber um die aktuelle Abschiebung nach Afghanistan. Afghanistan ist inzwischen von der Bundesregierung, genau genommen vom SPD-geführten Bundesaußenministerium, zum sicheren Herkunftsstaat ernannt worden. Die Logik ist folgende: Die Bundeswehr zieht derzeit ihre Soldaten*innen aus Afghanistan ab, dies kann nur bedeuten, dass sich die Sicherheitslage in Afghanistan soweit verbessert hat, dass man das Land als sichern Herkunftsstaat bezeichnen muss. Absurd.

Welche Auswirkungen dass zur Folge hat, kann man fast in jeder deutschen Stadt derzeit verfolgen, wenn die Fälle öffentlich werden. Es gibt unzählig viele gut integrierte Flüchtlinge in unserem Land. So auch in Ansbach. Seit ein paar Tagen wird hier in Ansbach über den Fall Mohammad berichtet. Besonders an dem Fall: Der örtliche Volleyballverein vom TSV, zeigt seit vielen Monaten wie Integration funktioniert und wird dafür ausgezeichnet – Hut ab vor dem Engagement! Und die bayerischen Behörden wollen Mohammad Jafari abschieben, ob wohl er sich überaus bemüht, alle Integrationspflichten, in Bayern gibt es ja ein seit einigen Wochen ein „Integrationsgesetz das zur Leitkultur verpflichtet“, zu erfüllen.

Hier meinen Leserbrief zum Bericht in der Fränkischen Landeszeitung vom 08.02.17 „Ehrung durch Merkel und Abschiebung durch Seehofer“, den ich am Donnerstag den 09.02.2017 an die FLZ-Redaktion eingesendet habe:

Wie geht man den bitte mit den Menschen um? Mit dem Menschen die fast täglich helfen? Aber vor allem mit den Menschen, die zu uns geflüchtet sind und alles dafür tun, die strengen bayerischen Integrationspflichten zu erfüllen? Man schiebt sie ab! In ein unsicheres Land. Trotz aller Bemühungen, trotz ihres Einsatzes. Mit diesem Verhalten demütigt man beide Gruppen, Helferinnen und Schutzsuchende!

Wenn fehlende Integrationswille nur noch als reiner politischer Kampfbegriff dient und es längst nicht mehr um den Menschen geht. Dann bleibt die Menschenwürde auf der Strecke.

Für alle die glauben der Fall Mohammad Jafari ist ein Einzelfall – Die Würde jedes Menschen ist unantastbar.“ Art. 1 GG.